Freundliches Wetter hatte sich die Plankstadter Abordnung des Bürgerbusvereins ausgesucht, um in Wiernsheim bei Pforzheim am diesjährigen Verbandstag des Landesverbands ProBürgerbus Baden-Württemberg teilzunehmen. Auch in diesem Jahr war Wolfgang Mehne aus Dossenheim, wo die Einführung eines Bürgerbusses bevorsteht, mit von der Partie. Vor Veranstaltungsbeginn bestand die Möglichkeit, das Wiernsheimer Kaffeemühlen-Museum zu besichtigen, in dem 1300 vielfältige und außergewöhnliche Exponate zu bewundern waren.

von links: Willi Lieske, Gaby Wacker, Waltraud Wettstein, Sigrid Schüller und Götz Junk beim Verbandstreffen – Foto: Wolfgang Mehne

Im Rahmen des Verbandstages beging der gastgebende Bürgerbusverein sein 10-jähriges Bestehen. In mehreren Grußworten prominenter Repräsentanten aus EU-Parlament und Landesverkehrsministerium wurden Bürgerbusse u.a. als „wichtiger Baustein der Mobilität in der Fläche“ bezeichnet. MdL Sascha Binder wurde einstimmig als Präsident wiedergewählt und wird unterstützt von Vizepräsidenten aus Bad Wimpfen und Bad Krozingen. Der bisherige Geschäftsführer Fred Schuster wurde ebenfalls zum Vizepräsidenten gewählt, neuer Geschäftsführer wurde Udo Hegemann aus Rielasingen-Worblingen.

Breiten Raum in der Diskussion nahm die angestrebte E-Mobilität ein, die von allen gewünscht wird, aber nach wie vor fast nicht umsetzbar ist. Das hohe Fahrzeuggewicht erfordert eine Sondergenehmigung auf europäischer Ebene, damit nicht nur der Führerschein, sondern auch der Personenbeförderungsschein weiterhin gelten kann. Auch der Verzicht auf einen Sitz oder auf die Niederflur-Bauweise ist keine Option. In Nordrhein-Westfalen ist derzeit ein E-Bus im Einsatz, so der anwesende Vertreter des dortigen Landesverbands, der aber derzeit unfallbedingt außer Betrieb ist, so dass keine Erfahrungen im Dauerbetrieb gesammelt werden können. Der Markt sei in Bewegung, aber Antriebe mit Brennstoffzellen in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Seit 2021 gibt das Land Fördergelder von 38.000 Euro für Verbrenner in Niederflur-Version und 60.000 Euro für E-Antriebe, allerdings liegen die Kosten für ein solches Fahrzeug bei knapp 200.000 Euro. Eine Verwaltungskostenpauschale von 1.500 Euro jährlich und jetzt einmalig ein Ausgleich von 2.000 Euro für pandemiebedingte Verluste sind weitere Fördermöglichkeiten.

Ein reger Erfahrungsaustausch unter den Vereinsvertretern und die Besichtigung von Innovationen und Prototypen, die auf dem Freigelände ausgestellt waren, rundeten die Veranstaltung ab.

Gaby Wacker