Auf einer Mitgliederversammlung des Bürgerbus-Vereins wurde kürzlich die aktuelle Situation bezüglich der Realisierung eines Bürgerbusses für Plankstadt besprochen. Bekanntlich soll einem Gemeinderatsbeschluss vom November 2011 zufolge ein Bürgerbus als Ergänzung zur Linie 713 die Mobilität innerhalb Plankstadts verbessern – als eine Zielgruppe könnten die Seniorinnen und Senioren davon besonders profitieren und ihren Alltag besser meistern.

Der Bürgerbus-Verein hat zahlreiche ehrenamtliche Fahrer für das Projekt begeistern können, hat zusammen mit dem Ordnungsamt eine Fahrtroute mit Haltestellen erarbeitet und sich um eine Beschaffungsmöglichkeit für das Fahrzeug gekümmert.

Für den letzten entscheidenden Schritt, die Übernahme der erforderlichen „Betriebs-meisterschaft“ benötigt der Verein nun die Unterstützung der Gemeinde oder des örtlichen Verkehrsträgers (BRN). In allen Gemeinden mit Bürgerbus, mit denen der Plankstadter Verein in Kontakt steht, wird dies auch so gehandhabt.

In Plankstadt allerdings ist diese Lösung nicht möglich – der BRN hat abgelehnt und auch Bürgermeister Schmitt verweigert seine Hilfe, wohl nicht zuletzt deshalb, weil er das Projekt von Anfang an abgelehnt hatte und nach wie vor eine überdimensionierte und überteuerte Stadtbuslinie favorisiert. Unterstützung durch den Bürgermeister habe es zwar durchaus gegeben, damit wollte er sich in diesem Punkt wohl unangreifbar machen, aber nur bei untergeordneten Organisationsfragen. Die entscheidende Hilfe, die letztlich den Bürgerbus realisieren würde, bleibt jedoch aus. Der Bürgerbus-Verein kann für die Gemeinde eine wertvolle Dienstleistung erbringen, dies geht jedoch nicht ohne Kooperation mit der Verwaltung, die bestimmte Voraussetzungen schaffen muss, damit der Verein tätig werden kann. In keiner der dem Verein bekannten Gemeinden läuft der Bus gegen den Willen der Kommune, im Gegenteil: dort ist man dankbar für das Angebot. Die zahlreich erschienen Mitglieder und darunter besonders die Fahrer äußerten Unverständnis und Unmut über den Stand der Dinge. „Ich will mich ehrenamtlich für ein mir sinnvoll erscheinendes Projekt einbringen und mithelfen, dass die Gemeinde Geld sparen kann und dann wird alles aus fadenscheinigen Gründen torpediert – hier wird bürgerschaftliches Engagement mit Füßen getreten“, machte ein verhinderter Fahrer seinem Ärger Luft und sprach damit seinen Mitstreitern aus der Seele.

Die Runde diskutierte engagiert die bestehende Situation. Dabei kristallisierte sich die Erkenntnis heraus, dass man derzeit in Plankstadt leider keine Möglichkeit der Realisierung sieht, dies aber für die Zukunft doch im Auge behalten möchte. „Wir sind einfach zu früh dran, vielleicht sieht die Welt in zwei Jahren ganz anders aus“, brachte ein anderer Redner die Stimmung auf den Punkt. Der Vorstand hat sich zwischenzeitlich auch schriftlich an Herrn Landrat Dallinger gewandt mit der Bitte um Unterstützung seitens des Kreises, schließlich könnte in Plankstadt kreisweit der erste Bürgerbus entstehen.

Der Verein, so eine weitere Entscheidung, bleibt bestehen und wird die weitere Entwicklung beobachten, um den Bürgerbus wenn irgend möglich auch mit Hilfe von Kreis und Land doch noch zum Rollen zu bringen.

gw